Sowi Zusatzkurs

 


Ein Albtraum? Nein, nein, nein, dass kann  man wirklich nicht behaupten, denn aus einem Albtraum erwacht man normalerweise wieder. Wir jedoch können nur auf das bittere Ende warten und beten, dass wir es halbwegs unbeschadet überstehen.

Als wir hörten, dass der Sowi Zusatzkurs für alle Musik- und Kunstkursteilnehmer in den Nachmittag gelegt werde, waren wir zunächst ungehalten. Doch wir vernahmen Stimmen die uns zuriefen: “Freut euch!!! Es könnte schlimmer kommen!“ Also freuten wir uns und es kam schlimmer. Denn kurze Zeit später erfuhren wir, welcher Aufseher uns für diesen Zeitraum zugeteilt worden war: FRAU HEIMESHOFF.

Zugegeben: ich konnte mich nur noch undeutlich erinnern, warum ich dieser Frau, die mich in der 8. und 9. Klasse unterrichtete, eher abgeneigt war, aber die Erinnerung traf mich schon nach der ersten Doppelstunde Sowi in Klasse 13 mit ihrer vollen Härte. Ein Unterricht, der ausschließlich daraus besteht Arbeitsblätter zu lesen und diese dann stundenlang zusammenzufassen ist einfach nicht sehr interessant oder besonders aufschlussreich. Außerdem waren diese Arbeitsblätter im Schnitt ca. 30 Jahre alt und konnten kaum Erkenntnisse über unsere heutige Politik vermitteln. Auch ihre pädagogischen Maßnahmen um den Kurs zum Schweigen zu bringen konnten uns nicht überzeugen. Denn ein bedrohlich klingendes: „1,...2,...3 die Protokollliste ist eröffnet“ wirkt vielleicht bei motivierten 14-jährigen, hat aber keine Bedeutung für Menschen, die sowieso keinerlei Absichten hegen, irgendwelche Aufgaben zu Hause zu bearbeiten. Der Unterricht war also einfach...äh...nicht so gut.

Das dieser erst um 16.20 Uhr beendet wurde, gestaltete die Situation kaum angenehmer. Aber das hatten wir erwartet.

Der erste Höhepunkt wurde bei den ersten Quartalsnoten erreicht. Frau Heimeshoff weigerte sich gute Noten zu geben und würfelte so die Noten mit einem offenbar zweiseitigen Würfel (wie auch immer der aussehen soll) der nur die Noten „mangelhaft“ und „ausreichend“ kannte. Als daraufhin kleinlauter und durchaus sachlicher Protest von den Schülern vorgetragen wurde, fühlte sich der Leerkörper offenbar so angegriffen, dass er wütend schrie: „Ich mach die Noten doch nicht aufem Klo und guck innen Himmel dabei! Ich werd ja wohl besser wissen was Sie verdienen!“

Soweit so schlecht.

Leider ging der Unterricht (oder sollte ich sagen: das Zettellesenundzusammenfassen?) auch nach diesem Eklat „normal“ weiter und Frau Heimeshoff machte sich furchtbar viele Notizen um später wieder Noten würfeln zu können.

So rückte dann auch das Ende des ersten Halbjahres in greifbare Nähe und viele hofften auf etwas angemessenere Noten (schließlich war ja auch Weihnachten und so) und Frau Heimeshoff holte wieder ihr Büchlein raus um die Noten bekannt zu geben. Doch diesmal verkündete sie direkt im Voraus, dass die Noten nicht diskutabel wären und dass eine Beschwerde schwer geahndet würde. Die Noten fielen noch schlechter aus als ein Quartal zuvor und bei einigen Schülern wurde sogar die SoMiNote des erstens Quartals nachträglich abgewertet, was aber leider nicht zu beweisen war, da wir uns ja nur auf die mündlichen Aussagen von Frau Heimeshoff stützen konnten.

Etliche Schüler hatten so plötzlich ein nicht eingeplantes Defizit verbucht und das in einem ZUSATZKURS!

Ich würde gerne auch etwas Positives über diesen Kurs schreiben, aber leider fällt mir wirklich nichts ein. Oder doch: wenn ihr diesen Artikel lest, gibt’s diesen Kurs glücklicherweise nicht mehr. Das war es dann aber auch schon.

 

 

 

                                                                                                                                            McBa